Schwalbach Wärmeplanung 2045

Pressemitteilung zum Antrag „Schwalbach Wärmeplanung 2045“ (19/A 0055)

Deutschland will bis 2045 klimaneutral sein. Im Einklang mit dieser Zielsetzung muss der Gebäudebestand in Schwalbach bis spätestens 2045 treibhausgasneutral mit Wärme versorgt werden. Rund 30 % des hessischen Energieverbrauchs entfallen derzeit auf Heizung, Beleuchtung und Warmwasserversorgung, der Anteil für Heizung ist dabei der weitaus größte.

Bernhard Scheible (CDU) erklärt dazu, dass sich „das Ziel der CO2-freien Wärmeversorgung des Gebäudebestands bis spätestens 2045 nur erreichen lässt, wenn der Wärmebedarf der Gebäude mittels energetischer Sanierung reduziert und gleichzeitig der verbleibende Wärmebedarf effizient und umweltfreundlich aus erneuerbaren Energien erzeugt wird.“

Der kommunale Wärmeplan ist der langfristige und transparente Routenplaner, der dazu benötigt wird. Er beinhaltet Erhebungen zum gegenwärtigen und prognostizierten Wärmebedarf, dokumentiert die vorhandene Wärmeinfrastruktur (Fernwärme, Gas, Öl, …) und zeigt Potenziale auf zur Abdeckung des Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien. Auf Basis dieses kommunalen Wärmeplans kann die Kommune sinnvolle ortsteil- oder gebäudespezifische Teilmaßnahmen identifizieren, die eine effiziente klimaneutrale Wärmeversorgung sicherstellen. Zum Beispiel muss für die an das Fernheizwerk in der Limesstadt angeschlossenen Gebäude eine Planung für die zentrale Dekarbonisierung der Fernwärme erstellt werden. Dabei sollen unterschiedliche Angebote im Markt wie die Ausschreibung des Fernheizwerkbetriebs hinsichtlich der Dekarbonisierung geprüft werden.

Dies soll ermöglichen, dass der private Investitionsbedarf für energetische Sanierungsmaßnahmen der angeschlossenen Gebäude auf ein notwendiges Minimum reduziert wird. Für die nicht an das Fernheizwerk angeschlossenen Gebiete von Schwalbach muss der Wärmeplan den Wärmebedarf kalkulieren und Ortsteile mit jeweiligen Lösungen zur klimaneutralen Abdeckung des Wärmebedarfs ausweisen. Dies schließt auch die Evaluation für die Ausweitung des Fernheizungsbereichs auf weitere Gebiete Schwalbachs und für die Zusammenarbeit mit benachbarten Kommunen an gemeinsamen klimaneutralen Wärmeversorgungslösungen ein.

Gleichzeitig muss der Umfang und der Zeitplan notwendiger privater Investitionsmaßnahmen den Bürgern hinreichend transparent gemacht werden. Katrin Behrens (CDU) dazu: „Die Vielzahl der derzeitig verfolgten Initiativen zum Klimaschutz wie Zisternen und Balkonmodule ist begrüßenswert. Allerdings können diese überwiegend nur von Haushalten umgesetzt werden, die über die baulichen Voraussetzungen und die notwendigen Finanzmittel verfügen. Beim Großteil der Schwalbacher Bevölkerung ist dies nicht der Fall.“

Das hessische Wirtschaftsministerium hat einen Wegweiser für die schrittweise Erstellung eines kommunalen Wärmeplans erstellt (siehe https://www.lea-hessen.de/kommunen/kommunal-waerme-planen/). CDU und SPD in Schwalbach beantragen nun diesem Wegweiser zu folgen. Katrin Behrens (CDU) erläutert: „Mit unserem Antrag wollen wir dem gesamten Prozess ein politisches Mandat geben und den grundsätzlichen Rahmen für die Erstellung eines Wärmeplans für Schwalbach setzen inklusive der Vereinbarung von Umfang, Ablauf und Zeitplan, der Sicherstellung von benötigten finanziellen und personellen Ressourcen und der Klärung von Fördermitteln. Es soll auch geprüft werden, ob eine interkommunale Zusammenarbeit positive Auswirkungen auf Kosten oder Zeitraum für die Erstellung und Umsetzung eines Wärmeplans haben kann.“

Jörg Janata (SPD) ergänzt „Je früher der Wärmeplan vorliegt, desto mehr Zeit bleibt dem Fernheizwerkbetreiber, Unternehmen sowie Gebäude- Haus- und Wohnungseigentümern sich auch die damit verbundenen notwendigen, energetischen Investitionsmaßnahmen einzustellen. Dies ist notwendig, um das Verständnis und die Zustimmung der Bürgerschaft und Unternehmen für die Umsetzung dieses Wärmeplans zu erhöhen“.

Unseren Antrag finden Sie hier: https://schwalbach.gremien.info/vorlagen_details.php?vid=382004100054