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Neu­bau­gebiet „Wein­gartens­eck“ gescheitert

CDU Schwalbach kritisiert mangelnde Vor­bereitung durch die Bürger­meisterin


Wo gibt es sowas, fragt die CDU Schwalbach. Da legt die Bürger­meisterin am 19. Juli der Stadt­verordneten­versam­mlung und der Öffentlich­keit in Schwalbach und Nieder­höchstadt die Vorlage für ein neues Bau­gebiet auf der Nieder­höchstädter Seite der Landes­strasse 3005 vor. Und zieht dann die gleiche Vorlage nur zwei Monate später in der Sitzung des Bau­ausschusses am 14. September zurück. „Das Vorhaben ist aufgrund mangelnder Vor­bereitung und Ab­stimmung gescheitert“, so der CDU-Fraktions­vorsitzende Christian Fischer. Die CDU-Fraktion kritisiert die mangelnde Vor­bereitung insbesondere in zwei Punkten.

So hätte die Stadt­verwaltung zum einen im Vor­feld eines vor­haben­bezogenen Bebauungs­plans viel intensiver mit dem Bau­herrn und den Grund­stück­eigentümern sprechen und das Vor­haben prüfen müssen. Diese sorgfältige Prüfung sei offensichtlich unterlassen worden, der Rück­zieher hätte vermieden werden können.

Gleich­zeitig hätte die Bürger­meisterin im Vor­feld ihren Bürger­meister­kollegen in Eschborn informieren und das Vorhaben mit ihm ab­stimmen müssen. Dies sei offensichtlich nicht geschehen. „Da die Er­schließung über Eschborner Gemarkung hätte erfolgen müssen, hätte von Anfang an klar sein müssen, dass dieses Projekt nur Hand in Hand verwirklicht werden kann“, ergänzt CDU-Presse­sprecher Axel Fink. Die mangelnde Ab­stimmung im Vor­feld lässt sich nach Auffassung der CDU auch nicht mit dem Hinweis vom Tisch wischen, dass das Projekt durch einen privaten Bauträger verwirklicht werden sollte. „Die Stadt ist Inhaberin der Planungshoheit und Herrin des Bau­leit­verfahrens und ist in diesem Rahmen auch gesetzlich ver­pflichtet, Planungen mit betroffenen Nachbar­kommunen früh­zeitig abzustimmen“, führt Fink aus. „Es kann doch nicht sein, dass wir erst (völlig zu Recht) Eschborn für mangelnde Kommunikation mit uns bei den dortigen Planungen zum Wehlings und zum „Sportpark light“ an der Schwalbacher Gemarkungs­grenze kritisieren und dann bei der erstbesten Gelegen­heit genauso verfahren. Das ist unprofessionell und lässt unsere Kritik im Nach­hinein unglaubwürdig erscheinen“, so Fink weiter. Auch Fischer betont, dass man so mit Nachbarn nicht umgehen könne. „Was man selbst von Eschborn verlangt, muss man auch in die andere Richtung praktizieren“, so Fischer. Zu befürchten ist aus CDU-Sicht nun, dass sich auch Eschborn bei zukünftigen Vor­haben an der Grenze zu Schwalbach entsprechend verhalten wird.

In der Konsequenz attestiert die CDU-Fraktion der neuen Koalition einen „baupolitischen Fehlstart“, so Fink. „Da tritt die neue sozial­liberale ‚Mehrheit für Christiane Augsburger‘ mit dem zentralen Ziel an, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und schon das allererste Vor­haben hierzu muss nach 2 Monaten in der Planungs­phase sang- und klanglos beerdigt werden“, zeigt sich Fink verblüfft.

Die CDU-Fraktion, so Fischer, erwarte in Zukunft bei Bau­fragen eine sorgfältigere Vor­bereitung. Derartige Rück­zieher könnten dadurch vermieden werden.